Wie ich berichtet habe, gehe ich jeden Samstag von 11 bis 18 Uhr in das Projekt „La Vieja del Anden“, das an einer Gleise stattfindet. Nun habe ein Foto von den Betreuern, den Kids und mir. Wenn man es größer sehen will, dann muss man nur darauf klicken. Bald verschicke ich meinen Monatsbericht, in dem es mehr Infos gibt.
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Ein Bild vom Samstagsprojekt
Montag, Oktober 30th, 2006Bild vom Hauptprojekt Che Pibe
Samstag, Oktober 28th, 2006
Auf dem Bild kann man den ehemaligen Freiwilligen Jan (unverkennbar mit den Dreadlocks), meinen Freiwilligenkollegen Julian und mich erkennen. Weiterhin sind auch acht der insgesamt 40 Kids, mit denen wir arbeiten, zu sehen.
Sie heißen (von links nach rechts): Kristian, Chucky, Carli, Kevin, Jonas, Bich, Ivi, Hector.
Wie immer, muss man auf das Bild klicken, um es groesser zu sehen.
Sprachkurs
Montag, Oktober 16th, 2006Am Anfang unseres Freiwilligen Sozialen Jahres hatten wir die Chance einen vierwöchigen Sprachkurs zu absolvieren. Also begaben wir uns vier Mal in der Woche (Mo, Die, Do und Fr) zu der Bahnhofstation Munro, die circa 30 Minuten von uns entfernt war, und lernten jeweils zwei Stunden Spanisch in einem Cafe. Da wir beide vorher keinen Spanischunterricht in der Schule hatten, wurde vor allem die Grammatik geübt.
Als ich nach Argentinien kam, konnte ich nur drei verschieden Zeitformen (Presente, Futuro Proximo und Perfecto). Durch unseren Kurs beherrsche ich mittlerweile 20 verschiedene Modien. Zum Beispiel kenne ich sechs verschiedene Vergangenheitsformen.
Diesen raschen Lernfortschritt haben wir vor allem unserer jungen und hübschen Lehrerin Evelina, die Argentinierin ist, zu verdanken. Sie studiert gerade Deutsch und konnte uns somit alle Sinnzusammenhänge genau erklären.
Nun sind wir mit Grammatik gerüstet und müssen uns nur noch mit den nötigen Vokabelschatz eindecken. Unsere Projektarbeit kann beginnen!
Die zwei Ehemaligen
Montag, Oktober 9th, 2006Um einige Unklarheiten zu beseitigen, möchte ich nach und nach, die Leute kurz vorstellen, mit denen ich etwas zu tun habe. Natürlich wird das nicht immer möglich sein, aber hiermit mache ich einen Anfang: Die ehemaligen Freiwilligen Jan und Felix.
Die beiden haben ein Jahr im Sozialprojekt Che Pibe und La Viaja del Anden gearbeitet und haben uns in letzter Zeit Buenos Aires, die Projekte und vieles mehr gezeigt. Wise e.V. nennt dies „Wissenstransfer“, damit das ganze Wissen, dass ueber den Jahr gesammelte wurde, nicht verloren geht.
Jan Hinnerk Wittmershaus, der 20 Jahre alt ist und von jedem Hinnerk genannt wird, kann man schon von weiten erkennen – an seinen Dreadlocks und seiner hellen Haut. Es ist klar, dass er hier sehr auffällt und somit bei ziemlich vielen Leuten bekannt ist. Sich selbst bezeichnet er als „bärtigen Delphin“, den er auch auf seinen Wade eintätowiert hat. Er kann sich vor allem für gute Rock oder Ska Musik, Konzerte und Fußball begeistern. Man kann ihn als unkomplizierten, lustigen und lebensfrohen Typen bezeichnen, mit dem wir schon einigen Spass hatten. Sein Lieblingswort ist übrigens „krass“.
Felix, 21 Jahre, ist eher der unscheinbarere Typ: Dunkles Haar und dunklere Haut. Auch durch die Tatsache, dass er fast so groß ist wie ich, fällt er bei weiten nicht so auf wie Jan. Ich würde Felix eher als gelassener Typen bezeichnen, der stets die Ruhe bewahrt und den Überblick behält. Er wird noch bis Dezember bleiben um ein Filmprojekt zu realisieren – seine Passion. Weiterhin kann er sich für den Computer begeistern und ist gerade dabei, die Wise e.V. Seite zu erstellen.
Ohne unsere zwei Ehemaligen wäre uns der Einstieg in Argentinien bei weitem nicht so leicht gefallen – was würden wir nur ohne sie machen.
Mein Sozialprojekt am Samstag: La Viaja del Anden
Mittwoch, September 20th, 2006Das Projekt befindet sich direkt neben einen Bahnhof, der circa alle 15 Minuten befahren wird. Somit ist das Projekt sozusagen an, beziehungsweise auf den Gleisen.
Der Name “La Viaja del Anden” bedeute auf Deutsch „Die Alte der Gleise“. Früher gab es eine Frau an derselben Stelle, die Essen für die Straßenkinder ausgab. Dann verschwand sie allerdings und einige Studenten dachten sich, dass sie die Arbeit, der Alten an den Gleisen, fortführen sollten. Und somit ist die Alte im Name “La Viaja del Anden” verewigt.Wir sind pünktlich um 12 Uhr angekommen – aber es war natürlich noch keiner da. So langsam kamen dann die ersten Kids, die beschäftigt werden wollten. Jan, einer der ehemaligen Freiwilligen, hat nach einer kurzen Unterhaltung, vier Fäden herausgezogen und ein Bändchen geflochten. Die Kids waren schwer begeistert!
So langsam erreichten auch die Betreuer das Projekt und schlossen den Bus, der von der Europäischen Union und der Argentischen Regierung gestiftet wurden, auf und so wurde uns der Zugang zum Fußball ermöglicht.
Dann wurde erst einmal Fußball gespielt. Die Jungs sind echt so gut wie alle, bis auf wenige Ausnahmen, von Fußball begeistert und jeder steht zu seinem eigenen Verein. Als Tor dienten uns zwei Steine. Der Platz wurde von den Gleisen, einen kleinen Abwasserkanal und einen “Weg”, der zum Bahnhof führt, begrenzt. Der Untergrund war alles andere als eben und von Rasen ist erst gar nicht zu sprechen. Scherben und Steine kann man auch auf den Platz finden. Trotz allem war das Fußballspiel sehr lustig und die Jungs waren mit voller Begeisterung dabei. Einige von ihnen sind sehr gut und spielten mich mit Leichtigkeit aus.
Danach wurden Kekse und Milch ausgegeben. Kinder und Betreuer saßen zusammen auf den Gleisen und redeten über alltägliche Dinge. Dabei war es für mich sehr schwer die Kinder zu verstehen, da sie sehr schnell und undeutlich sprechen.
Nach dem Essen, wurde noch einmal Fußball gespielt. Aber diesmal auf einen Platz, der circa 300 Meter vom Projekt entfernt liegt, und sich in einen etwas besseren Zustand befindet: Zwar wieder neben den Gleisen, aber diesmal mit einen teilweise vorhanden Rasen und sogar Toren.
Nach dem Fußballspiel, wurde in der Gruppen mit den Kindern über die Militärdiktatur, die nicht in der Schule gelehrt wird, geredet. Man bearbeitet Fragen, wie “Wofür haben die Leute dort gekämpft?”.
Zum Schluss gab es noch ein Abendessen für alle: Reis mit Brot und sogar eine Torte mit Dulce de Leche, da ein Mädchen aus dem Projekt 15 Jahre alt wurde.
Ich wurde eigentlich recht gut im Projekt aufgenommen, sowohl bei den Betreuern, als auch bei den Kindern.
Ungefähr zehn Kinder wollten von mir Huckepack genommen werden und durch die Luft musste ich auch den ein oder anderen schleudern. Am Ende wollten alle noch mehr habe, obwohl ich total ausgepowert war. Somit habe ich mich einfach zu Boden fallen lassen und alle Kinder sind direkt auf mich gesprungen.
Danach beschimpfte mich ein Kind mit “Tu es feo”, was so viel wie “Du bist hässlich” heißt. Damit wollte es natürlich erreichen, dass ich es vorfolge und durch die Luft wirbele, was ich dann auch getan hab. Am Ende wollten auch die anderen Kinder durch die Luft gewirbelt werden und somit standen ungefähr zehn Kinder um mich herum und schrien zu mir “tu es feo”. Und dann gab es natürlich noch die drei Kids, die ständig versuchten auf meinen Rücken zu hüpfen. Irgendwann haben mich dann die anderen Betreuer “gerettet”.
Und zum Schluss noch ein paar Details zum Projekt:
Der Bus, der gespendet wurde, funktioniert leider nicht. Somit sind keine Ausflüge möglich. Die Infrastruktur im Allgemeinen ist sehr schlecht, beziehungsweise erst gar nicht vorhanden. Wasser wird zum Beispiel von einer “Gastwirtschaft”, die eine Blechhütte an den Bahngleisen ist, geholt. Dort betrinken sich sehr viele Männer schon während des Tages.
Die Projektmitarbeiter sind einigermaßen gut organisiert. Trotzdem läuft alles ein bisschen chaotisch ab. Zum Beispiel kommen die meisten sehr unpünktlich. Alle arbeiten auf freiwilliger Basis und sind mit Herz und Seele bei der Sache. Eigentlich sind immer sechs oder mehr von ihnen da.
Im Sommer kommen bis zu 30 Kinder zum Projekt. Manchmal sind aber auch nur 9 da.
Die Kinder kommen fast alle aus der näheren Gegend des Projektes und haben alle eine Familie.
Nach der Projektarbeit gibt es viele reunions (Treffen), auf denen viel geredet wird, aber nichts dabei herauskommt. Alle Betreuer sind sehr links, so dass es meist zu keiner Entscheidungen kommt.
Im Großen und Ganzen bin ich sehr mit dem Projekt zufrieden
Ankunft in Buenos Aires
Mittwoch, September 20th, 2006Am Freitag, der 08.09, ging es los auf die wohl größte Reise meines Lebens. Um 18:05 startete mein Flugzeug Frankfurt und nach knapp einer Stunde landete ich auf dem Flughafen Milano Malpensa. Nach einem kurzen Aufenthalt sind alle Argentinienfreiwillige in die Boing 720 gestiegen und wir begaben uns auf eine fast 12.000 Kilometer weite Reise, die am Ende 14 Stunden dauern sollten. Wir flogen auf einer Höhe von 10000 Meter mit einer Geschwindigkeit von fast 800 km/h.
Nach argentinischer Zeit sind wir um 7 Uhr früh gelandet. Da wir eine große Schleife um Buenos Aires flogen, konnten wir die durch Lichter erhellte Stadt und die Wolken, die rot von der aufgehenden Sonne schimmerten, sehen. Ein unvergesslicher Anblick.
Am Flughafen wurden wir dann von den alten Freiwilligen Jan, Felix und Thomas abgeholt. Außerdem waren noch eine Projektmitarbeiterin, Janina, von einen meiner Projekte, „La Viaja Del Anden“, und meine Gastschwester Virgi da.
Wir wurden mit einem riesigen Plakat begrüßt, das besagte: „Willkommen – Ein großer Schritt für euch, ein kleiner für die Menschlichkeit“, das man auf einen Foto sehen kann.
Auf dem anderen Bild sind zu sehen (von links nach rechts): Virgi, Ich, Thomas, Felix, Jens und Jean Paul.
Zeitungsartikel im Fränkischen Tag
Donnerstag, August 31st, 2006Am 29.08.06 ist ein Zeitungsartikel über mein Freiwilliges Soziales Jahr erschienen in der Lokalzeitung Fränkischer Tag.
Nachdem ich davor eine Stunde lang von der Reporterin Isabelle Epplé interviewt wurde und die Fotografin Barbara Herbst einige Fotos von mir schoss, wurde der halbseitige Bericht am letzten Montag in der Zeitung veröffentlicht.
Natürlich nutzte ich die Gunst der Stunde und ging am letzten Dienstag in Hallstadt und in der Stadt Bamberg Spenden sammeln. Hierbei kamen 160 € zusammen. In Hallstadt haben unter anderen Blumen Stiefler (5 €), Marktapotheke (10 €), Foto Schiller (5€), Elektro Klarmann (50€) und die Tankstelle Walther (10€) gespendet.
In Bamberg hat der Buchladen Colibri 10 € gespendet.
Abflugdatum steht fest
Dienstag, Juli 25th, 2006Ab heute wissen wir unser offizielles Abflugdatum:
Am 08.09.06 (der 21. Geburtstag meiner Freundin) werde ich um 18:05 von Frankfurt am Main nach Mailand fliegen. Dort treffen sich dann alle acht Freiwilligen und dann geht die Reise weiter nach Buenos Aires.
Dort werden wir am 09.09.06 um 6.35 Uhr ankommen und von den zwei Freiwilligen abgeholt werden. Darauf startet unser On Arrival Training.
Es ist ein sehr gutes Gefühl, endlich zu wissen, wann es losgeht.
Mitfreiwilliger
Samstag, Juli 1st, 2006Der Argentinien Freiwilligenjahrgang
Samstag, Juli 1st, 2006So sieht unser Argentinien Freiwilligenjahrgang Jahrgang aus:
Von links nach rechts:
- Mathias Leonhard Fischer
- Felix Conard Kübler
- Thorsten Jan Waller
- Julian W.
- Ich
- Jens Martin Galpin
- Jean-Paul Pastor Guzman
Liegend:
- Elly Brockmann